Community Health Nursing (CHN)

Was ist CHN?

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Demografischer Wandel, Ärztemangel, Versorgungsdefizite, Zivilisationskrankheiten und Fachkräftemangel machen deutlich, dass es innovative Konzepte braucht, um die Anforderungen zu bewältigen. Eine Antwort darauf werden die „Community Health Nurses“ sein, die gleichermaßen in Bereichen der ambulanten Primärversorgung als auch in der kommunalen Sozialraumentwicklung eingesetzt werden können. Sie fördern und unterstützen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit eine wohnortnahe und evidenzbasierte Gesundheitsförderung von multimorbiden oder chronisch kranken Menschen in häuslicher Umgebung unter partizipativen Aspekten.

Die Robert Bosch Stiftung fördert gemeinsam mit der Agnes Karl Gesellschaft seit 2018 das Community Health Nursing- Projekt an drei deutschen Hochschulen, Vinzenz Pallotti University, die Uni Witten/Herdecke und die Kath. Stiftungshochschule München, die dazu erste Masterstudiengänge entwickeln und ab Herbst 2020 starten werden.

Masterstudiengang CHN ab 2020 an der VP-Uni

Die Pflegewissenschaftliche Fakultät entwickelt seit November 2018 einen Masterstudiengang in Community Health Nursing. Bis September 2020 wird ein entsprechendes Curriculum erarbeitet und der Studiengang akkreditiert werden. Er orientiert sich inhaltlich zum einen an internationalen Standards des Community Health Nursing, andererseits bereitet er auf konkrete Einsatzfelder vorrangig in häuslichen und kommunalen Settings im deutschen Gesundheitswesen vor. Community Health Nurses sind speziell qualifizierte Pflegefachkräfte, die neben erweiterten pflegepraktischen Aufgaben Ihre Expertise vor allem in die Planung, Steuerung und Gestaltung von gesundheitsbezogenen kommunalen und sozialräumlichen Sorgestrukturen einbringen.

Presse

Veröffentlichung zu Community Health Nursing in der Sonderedition der bpb

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat in ihrer Zeitschriftenreihe „Aus Politik und Zeitgeschichte (ApuZ)“ eine Sonderedition zum Thema „Pflege“ herausgegeben. Diese ist ein vielfältiges Sammelwerk mit insgesamt 28 meist wissenschaftlichen Beiträgen. Auch wir sind mit einem Beitrag zum Thema “Community Health Nursing – Meilenstein in der Primärversorgung und der kommunalen Daseinsvorsorge“ vertreten.

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Aktivitäten

09.01.2019 Kick-Off-Veranstaltung am Sitz der Robert-Bosch-Stiftung in Berlin.

10.01.2019 Erstes CHN-Statussymposium in der DBfK-Geschäftsstelle in Berlin mit den drei beteiligten Hochschulen und den Förderern. Dieser erste Austausch diente der Positionsbestimmung und der Entwicklung eines gemeinsamen Verständnis von Community Health Nursing in Deutschland.
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05.02.2019 Arbeitstreffen der Projektmitarbeiter*innen der Vinzenz Pallotti University: Diskussion der im geplanten CHN-Studiengang zu erwerbenden Kompetenzen. Planung eines CHN-Informationstreffens mit weiteren interessierten Partnern aus Kommunen, Verbänden, Modellprojekten u.a.m. für April 2019 an der Vinzenz Pallotti University.

09.02.2019 Besuch der Fachtagung “Gemeindeschwester 2.0 – Community Health Nurse” in Hamburg-Veddel, wo ein Modellprojekt neue Konzepte erprobt, um soziale Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung zu bewältigen.

26./27.02.2019 Zweites transnationales Forum für Integrierte Community Care in Turin, Italien. Titel: “Towards people-driven care – Engaging and empowering individuals, carers and families through integrated Community Care”. Hier wurden vielfältige internationale Projekte vorgestellt und politische Strategien aufgezeigt und diskutiert, wie Innovationen zur Verbesserung der Lebensqualität und Pflegequalität gemeinsam mit Kommunen nachhaltig implementiert werden können. Es wurde spürbar, dass es in allen beteiligten Ländern ein großes Bestreben nach einem “cultural shift” für das Gesundheits- und Sozialwesen gibt.

01.04.2019 bis 06.04.2019 Studienreise der Projektgruppe “Community Health Nursing” nach Helsinki, Finnland. Besuch unterschiedlicher Einrichtungen für Public Health Care, sowie dem Ministerium für Gesundheit und Soziales, dem Nationalen Institut für Gesundheit, sowie der berufspolitischen Verbände und der Metropolia University. Der Austausch mit den finnischen Expertinnen ergab wichtige Erkenntnisse für die Studiengangsentwicklung Community Health Nursing in Deutschland. Das finnische Gesundheitswesen ist staatlich organisiert, basiert auf Steuereinnahmen und das Thema Gesundheit hat bei allen staatlichen Interventionen höchste Priorität. Dienstleistungen für Prävention und Gesundheitsförderung sind für alle Lebensalter, von der Schwangerschaft/Geburt bis zur Hochaltrigkeit auf unterschiedlichen Wegen leicht zugänglich. Die Akzeptanz derselben in der Bevölkerung liegt bei nahezu 100%.Die größte Berufsgruppe in diesem Bereich bilden die Public Health Nurses, die bisher auf Bachelor- Niveau ausgebildet werden.

11.04.2019 Ein Werkstattgespräch mit Praktikern zur Analyse von Bedarfen in der ambulanten und sozialraumorientierten Pflege zeigte viele Facetten auf. Erfahrungen und Hinweise der Praktiker können für die Konzeption des Studiums genutzt werden. Mit dabei waren Vertreter von Kommunen aus verschiedenen Bundesländern, die ihre kommunale Alten- und Pflegepolitik neu ausrichten. Ansätze von Polikliniken und Gesundheitszentren wurden ebenfalls als zukünftige Tätigkeitsfelder von Community Health Nurses diskutiert. Aus dem rheinland-pfälzischen Landesmodellprojekt „Gemeindeschwesterplus“ waren Projektverantwortliche und Akteure dabei und konnten praxisnah aus ihren Erfahrungen berichten. (siehe auch Pressemitteilung vom 16.04.2019)

Ende Juni Einreichung des Akkreditierungsantrags zur Zulassung des Mastestudiengangs “Community Health Nursing” zum Wintersemester 2020/2021 an der Vinzenz Pallotti University.

24.09.2019 bis 27.09.2019 “Meet the Experts” an der University of Alberta in Edmonton, Kanada. Austausch mit den Professorinnen der Pflegerischen Fakultät zu den Studieninhalten und Tätigkeitsfeldern der Commnunity Health Nurses in Kanada. Das Feld der Community Health Nurses in Kanada ist sehr vielfältig und reicht von Familiengesundheit, über seelische Gesundheit hin zu “Street Nursing” bei Suchtproblematiken bzw. Obdachlosigkeit. Sie arbeiten in interdisziplinären Teams und die Partizipation der Betroffenen hat im täglichen Handeln höchste Priorität. Community Health Nursing stellt im “undergraduate Study-Program of Nursing” der University of Alberta einen wichtigen Schwerpunkt dar, der zunehmend an Bedeutung gewinnt.

02.10.2019 bis 04.10.2019 Drittes transnationales Forum für “Integrated Community Care” in Vancouver, Kanada. Titel: “Building stronger Communities through Integrated Community Care”. Es wurden erfolgreiche Projekte und Erfahrungen vorgestellt, anhand deren Wege aufgezeigt wurde, wie Barrieren (wie beispielsweise Gesetze, Finanzierungen, gesellschaftliche Vorurteile) überwunden bzw. verändert werden können, um ein besseres Caring für die Gesellschaft zu erreichen. In vielen Projekten haben Stiftungsgelder, insbesondere als Startkapital, eine große Bedeutung. Die Partizipation der Bevölkerung hatte auch hier höchste Priorität und gilt als Merkmal von besonderer Güte. Auf diese Weise wird nicht nur die Qualität der Sorge verbessert, sondern auch die breite Gesellschaft insgesamt gestärkt und so für Nachhaltigkeit des Themas gesorgt.

14.01.2020 Erfolgreiche Akkreditierungsbegehung in der Vinzenz Pallotti University zum neuen Studiengang “Community Health Nursing”, der zum Wintersemester 2020/2021 starten wird.

11.02.2020 Das zweite Werkstattgespräch zu “Community Health Nursing” mit Partnerinnen und Partnern aus Praxis, Poltik und Wissenschaft bot Raum, um die Thematik weiter zu vertiefen und die Verknüpfungen zwischen Theorie und Praxis weiter zu verstetigen. Das neue Studiengangskonzept fand in der Gruppe großen Anklang. Anschließend wurden Projekte aus der Praxis vorgestellt, wie beispielsweise das PORT-Zentrum in Büsum, das Innovationsfond-Projekt „HandinHand“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler, das Gemeindeschwesterplus-Projektaus Rheinland-Pfalz und das Medizinische Versorgungszentrum in Darmstadt.Dieburg.Die anschließenden Diskussionen bezogen sich vor allem auf zukünftige Rollen, Aufgaben, Finanzierung und Rechtslage des Community Health Nursing und ergaben wichtige Erkenntnisse für die weiteren Schritte.

April bis August 2020 Intensive Bewerbung des Studiengangs und virtuelle Studienberatungen

18.06.2020 Internationale virtuelle Meilensteinkonferenz zu Community Health Nursing, die von der RBS gemeinsam mit dem DBfK durchgeführt wurde. Mehr als 200 Interessierte aus dem In- und Ausland und aus unterschiedlichen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens, wie z.B. Krankenkassen, Kommunen, Pflegedienste und -einrichtungen, Krankenhäuser, Ärzteorganisationen, wissenschaftliche Institutionen, Träger und Verbände, sowie Politik nahmen teil.

05.10.2020 Start der ersten Studienkohorte des Masterstudiengangs Community Health Nursing – primäre und kommunale Gesundheitspflege an der Vinzenz Pallotti University, als einer der ersten Hochschulen in Deutschland mit diesem Angebot.

Entwicklung in Bildern

Workshop in Turin (Bild: M.Völkel)

Was ist “Integrated Community Care (ICC)”? Bild: M.Völkel

Plenumsdiskussion in Turin Bild: M.Völkel

Kick-Off “Community Health Nursing” Robert Bosch Stiftung, Berlin Foto: Robert Bosch Stiftung

Zu Besuch im “Ministry of Social Affairs and Health” in Helsinki, Finnland. Foto: DBfK

Dr. M.Peters und M.Völkel zu Besuch im neuen Health and Well-being centre in Helsinki. Foto: M.Völkel

Erstes Werkstattgespräch mit Praktikern zum Thema Community Health Nursing. Foto: V. Breitbach

Meet the Experts an der University of Alberta, Edmonton, Kanada. Pflegewissenschaftliche Fakultät. v.l.: Prof. Dr. Solina Richter, Manuela Völkel, Prof. Dr. Vera Caine, Prof. Dr. Diane Kunyk, Dr. Maria Peters. Foto: M.Völkel

Ein Teil des CHN-Projektteams der drei Hochschulen an der 3. Integrated Community Care Conference in Vancouver, Kanada. v.l.: Katja Daugardt (Uni Witten-Herdecke, Manuela Völkel (VP-Uni Vallendar), Prof. Dr. Anita Hausen (KSH München), Dr. Maria Peters (VP-Uni). Foto: M.Völkel

Präsentationsfolie zu “Caring Community” von Antoine Boivin, ICC Vancouver, Kanada. Foto: M.Völkel

Zweites Werkstattgespräch mit Vetretenden aus Praxis, Wissenschaft und Politik zum Thema Community Health Nursing. Foto: V. Breitbach

Weiterführende Informationen

Kontakt

Manuela Völkel

Tel.: +49 261 6402-226
E-Mail: m.voelkel@vp-uni.de

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