So deutlich wie seit dem nationalsozialistischen Staatsterror nicht mehr wird das Lebensrecht jüdischer Menschen auf dieser Erde geleugnet – und mit ihm zugleich das Existenzrecht Israels als „Haus gegen den Tod“ (J. B. Metz). Seither geistert das „Gerücht über die Juden“, wie Theodor W. Adorno den Antisemitismus definierte, obgleich nie jemals verschwunden, überall herum: auf Straßen, in Hörsälen, in Parlamenten, in Schulen, in Familien, bei Linken, bei Rechten ohnehin. Kein Ort scheint sicher. Weder diskursiv, erst recht nicht rein lebenspraktisch für alle Betroffenen. Die Sprachfähigkeit wiederzugewinnen und verschiedene Perspektiven anzuerkennen, ist dringend erforderlich.
Due Tagung will daher unterschiedliche Sichtweisen und Argumente in Diskurs bringen und Perspektiven ausloten. Getragen ist sie von der gemeinsamen Überzeugung, dass die wiederum abstrakte Rede vom „Nie wieder“ „jetzt“ bedeuten muss.
Dass auch die Perspektive der Menschen in Gaza thematisiert werden muss, ist offensichtlich. Dazu ist auch eine weitere Veranstaltung geplant, die sich verstärkt daran orientieren soll.
Die Tagung wird von Melanie Gehenzig (Haus Wasserburg) und Prof. Dr. Jürgen Kroth, (Vinzenz Pallotti University) geleitet und richtet sich an religiöse Akteure, Multiplikator:innen in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit, Studierende, politische Initiativen und Interessierte. Die Anmeldung erfolgt über Haus Wasserburg.