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Pastoralliturgische Tagung: „Große Räume – leere Kirchen – lebendige Feiern“

Auch in den immer größer werdenden pastoralen Räumen vieler Diözesen und in den längst nicht mehr ausgefüllten Kirchenräumen unserer westlichen Gesellschaft gibt es noch Perspektiven für pastorale Aufbrüche. Einige dieser Perspektiven hat die dritte Pastoralliturgische Tagung des Instituts für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie (ILW) an der Vinzenz Pallotti University am 30.11.24 aufzeigen können. Insgesamt 39 Interessierte haben an der Tagung teilgenommen. Die beiden Hauptreferate hielten Herr Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick (Bamberg) und Prof. Dr. Alexander Saberschinsky (Köln/Paderborn).

Erzbischof Dr. Ludwig Schick wählte für sein Referat einen biographischen und zeitgeschichtlichen Ansatz. Die großen Kirchen aus dem Bauboom der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts seien nur verständlich aus der allgemeinen Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit. Man habe damals vor allem das Ziel verfolgt, viel Volk zusammenzubringen. Aus heutiger Perspektive würde man die Kirche eher als Gemeinschaft aus vielen kleineren Gemeinschaften sehen, und dafür brauche es eben auch kleinere Räume.

In der Diskussion zu seinem Beitrag äußerte Erzbischof Schick, dass es ihm in seiner Zeit als Bamberger Erzbischof entgegen allem finanziellen Druck stets darum gegangen sei, keine Kirchenräume aufzugeben. Eine Teilumwidmung hingegen sei ein Modell, das er vielfach erfolgreich angewandt hatte. Wenn Kirchenräume Weltleben einbeziehen, aber dabei dennoch den Blick auf Gott offenhalten, dann sei das ein funktionstüchtiges Konzept. Die Umgestaltung der Pfarrkirche St. Ludwig in Nürnberg sei hierfür ein positives Beispiel.

Prof. Dr. Alexander Saberschinsky knüpfte mit seinem Referat an die Aussage Erzbischof Schicks an, dass die gesellschaftlichen Umbrüche in der Feier der Liturgie unter den heutigen Bedingungen beachtet werden müssten. In seinem Vortrag steckte er die vielfältigen Situationen ab, in denen auch den religiös wenig sprachfähigen Menschen in unterschiedlichen Formen liturgischer Feiern Räume der Gotteserfahrung eröffnet werden können. Gottesdienste seien zuerst Formen der Vergemeinschaftung. Entsprechend einem Slogan aus der anglikanischen Kirche (belonging before believing) sei es zuerst nötig, dazuzugehören, bevor man auch den Glauben teilen würde.

Vier Workshops wurden am Nachmittag der Tagung angeboten. Der erste Workshop unter der Leitung von Mag. Martin Sindelar (Liturgiereferent des Erzbistums Wien) befasste sich mit den neueren Formen der Lobpreisgottesdienste. Ein zweiter Workshop nahm die Praxis der ökumenischen Andachten zu Beginn der Fußballsaison im Kölner Dom in den Blick. Dieser Workshop stand unter der Moderation von Domdechant Robert Kleine (Köln). Der dritte Workshop unter der Leitung von Dr. Stephan Steger (Liturgiereferent des Bistums Würzburg) behandelte die neueren Überlegungen zur Gestaltung der Wort-Gottes-Feier, gerade auch auf dem Hintergrund einer aktuellen Umfrage zur Akzeptanz des bisherigen Form der Wort-Gottes-Feier. Die Teilnehmenden am Workshop von Sebastian Schmidt (Erfurt) befassten sich mit dem Thema der Gottesdienste im pluralistischen Spannungsfeld von Schulen und unter der Voraussetzung einer säkularen Gesellschaft. Abgeschlossen wurde der Studientag durch eine Podiumsdiskussion der Referenten und Workshopleiter.

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