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| Von Verena Breitbach

„Akademisierte Pflege – Herausforderungen und Chancen“

Neues Format: Forum „Pflege im Dialog“ an der PTHV gestartet

Die ersten Absolventinnen und Absolventen des berufsbegleitenden Bachelorstudiengangs ‚Pflegeexpertise‘ an der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) werden in Kürze verabschiedet. Insgesamt 12 Männer und Frauen, die im Jahr 2015 den Bachelorstudiengang an der PTHV aufgenommen haben, können mit ihrem Studienabschluss dann zur Weiterentwicklung der Pflegelandschaft sowie zur Verbreitung von innovativen Ansätzen in der Versorgungspraxis in Zeiten dringlichen Entwicklungsbedarfs einen Beitrag leisten.

Am 18.09.2018 startete die Pflegewissenschaftliche Fakultät eine neue Veranstaltungsreihe, die sich konkret mit dem Bachelorstudiengang ‚Pflegeexpertise‘ und der Praxis beschäftigt: das „Forum Pflege im Dialog“. Das Forum soll als jährlich wiederkehrende Veranstaltung etabliert werden. Zielgruppe sind Kooperationspartner der PTHV, aber auch die Leitungsebenen der unterschiedlichen Einrichtungen. Thematisch-inhaltlich ist das Forum nicht festgelegt, das Thema wird jedes Jahr neu ausgewählt. Bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung lautete das Thema: „Akademisierte Pflege – Herausforderungen und Chancen“. Diese wurden aus drei Perspektiven dargestellt und diskutiert: Aus Sicht der Hochschule (JProf. Dr. Erika Sirsch, Prodekanin der Pflegewissenschaftlichen Fakultät und Lehrstuhl für Akutpflege an der PTHV sowie Studiengangleiterin des ‚Bachelor Pflegeexpertise‘), der Studierenden (Karin Herrmany-Maus BSc., Simone Jochum BSc. und Rebecca Saxer für den Bachelorstudiengang Pflegeexpertise, PTHV) sowie der Versorgungspraxis (Angelika Maase, Dipl.-Pflegewirtin, Universitätsklinikum Münster und Nina Kolbe MScN, Universitätsklinikum Münster). Die Moderation hat Gerlinde Strunk-Richter, Lehrkraft für besondere Aufgaben (LfbA) und Studiengangorganisatorin des Bachelor ‚Pflegeexpertise‘ übernommen.

Bachelorstudiengang ‚Pflegeexpertise‘ bringt großen Fortschritt für die Praxis

Auf deren Frage an Frau Saxer, welche Vorteile ihr das Studium der ‚Pflegeexpertise‘ biete, antwortete diese, dass es den Beruf eindeutig attraktiver gemacht habe: „Die Altenpflege erhält damit eine Aufwertung“. Doch auch im Alltag habe es große Vorteile studiert zu haben: „Man hinterfragt und kann anders bei der Pflegedienstleitung argumentieren und seinen Standpunkt sicherer vertreten. Außerdem erhält man einen erweiterten Blick.“ Diese Beobachtung bestätigte auch Frau Jochum. Konkret habe sich in ihrem Aufgabengebiet nichts verändert, ihre Arbeitsweise jedoch. „Es hat sich die Qualität verändert, wie ich die Schülerinnen und Schüler anleite, z.B. indem ich wissenschaftliche Leitlinien in Praxisanleitungen mit einbeziehen kann.“

Auf die Frage, wie der Transfer vom Studium zur Praxis gelinge, bestätigte Frau Herrmany-Maus die Ergebnisse ihrer beiden Vorrednerinnen. „Es war nicht nur eine Anhäufung von Fachwissen, sondern vor allem eine Entwicklung der eigenen Persönlichkeit“. Dabei nannte sie die folgenden Schlüsselqualifikationen: Es ging neben dem Handwerkszeug der pflegewissenschaftlichen Recherche und dem Fall-verstehen für sie insbesondere um die Entwicklung einer inneren Haltung, um das Erlernen und Anwenden einer professionellen Sprache, um das Üben von Frei-Sprechen, um das Zu-lassen des Gefühls „Irritiert-Sein“ sowie um die Fähigkeit zur Reflexion. Dies setze sie in ihrem jetzigen Klinikalltag als stellvertretende Stationsleitung um und motiviert damit andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich weiter zu qualifizieren.

Frau Maase (Klinikenpflegedienstleiterin) und Frau Kolbe (Pflegewissenschaftlerin) berichteten darüber, dass die akademisch qualifizierten Pflegenden im UK Münster ein einjähriges Trainee Programm durchlaufen. In diesem Programm werden die wissenschaftlichen Kompetenzen der Pflegenden klinikspezifisch vertieft und in für die Versorgungspraxis relevanten pflegerischen Forschungsprojekten umgesetzt.

„Mit dem Forum möchten wir einen Betrag zum Dialog leisten. Einerseits wollen wir dazu beizutragen, dass aktuelle Wissen in die Versorgungspraxis einfließen zu lassen und andererseits ist unser Bestreben, dass die akademisierte Pflege dort ihren Platz findet kann“, erklärte JProf. Dr. Erika Sirsch, Prodekanin der Pflegewissenschaftlichen Fakultät bei der Begrüßung. „Außerdem möchten wir im Dialog erfahren was die Hochschulen dazu beitragen können.“ Anschließend bot sich die Möglichkeit einer differenzierten Diskussion an verschiedenen Thementischen im “World-Café”.

An allen Tischen wurden die erwarteten und zu erlangenden Kompetenzen der akademisch ausgebildeten Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner diskutiert. Die jeweiligen Erwartungen differierten, waren aber in allen Diskussionen zentral. Darüber hinaus wurden die vorhandenen und erforderlichen Rahmenbedingungen von allen Beteiligten in den Fokus gerückt und die erforderliche Vernetzung lebhaft diskutiert.

Besonders interessant war es für die Teilnehmenden die Perspektive der Studierenden einzunehmen und darüber hinaus die Arbeitssituation von akademisch qualifizierten Pflegenden mit konkret beteiligten Personen zu diskutieren. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, das akademisch qualifizierte Pflegende für die Pflege in Deutschland unverzichtbar sind, vor allem unter sich verändernden äußeren Rahmenbedingungen und der steigenden Komplexität der pflegerischen Versorgungssituationen. „Allerdings behindern herrschende Rahmenbedingungen zuweilen die erforderlichen Veränderungen zum Einsatz der akademisch qualifizierten Pflegenden. Die PTHV kann in diesem Dialog theoretische Impulse setzen und die Plattform zur Vernetzung sein“, so Prof. Sirsch. Sie gab zum Abschluss einen Ausblick auf kommende Treffen im Forum Pflege im Dialog. „Die Ergebnisse der Diskussionen werden zusammenfasst, in einen Themenspeicher überführt und dienen künftigen Veranstaltungen als Arbeits- und Diskussionsgrundlage.“

Im Dialog: Absolventinnen, Wissenschaftlerinnen und Träger

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