Kirchen und Kulturen – Interkulturelle Gespräche

2024Die16Jan17:00Die18:00Kirchen und Kulturen – Interkulturelle GesprächeHeil und Heilung als kulturelle Herausforderung

Event Details

Unter der Überschrift „Kirchen und Kulturen – Interkulturelle Gespräche“ tauschen sich jeweils zwei Expertinnen und Experten verschiedener Fachdisziplinen zu brisanten Themen aus. Die Theologische Fakultät der Vinzenz Pallotti University präsentiert Aktuelles und Anregendes, heiße Eisen oder auch Unbekanntes – Diskussionen im weltkirchlichen, globalen Kontext.

 

Am 16. Januar um 17 Uhr sprechen miteinander

Prof. Dr. Alexander Rödlach
Alexander Rödlach SVD ist Mitglied der Gesellschaft des Göttlichen Wortes. Nach seiner Priesterweihe arbeitete er in der Pastoral im südlichen Afrika, in Simbabwe, wo er die von HIV/AIDS verursachten gesellschaftlichen Veränderungen erlebte und Menschen in ihrem Leiden begleitete. Diese Erfahrungen motivierten ihn, Kulturanthropologie in den USA zu studieren mit einem Fokus auf kulturelle Verständnisse der HIV/AIDS Pandemie und der Frage, wie diese HIV/AIDS Aufklärung und klinische Behandlung beeinflussen. Er ist Professor in „Medical Anthropology“ an der Creighton University in Omaha, USA, wo er „Global Health“, „Needs Assessment“, und „Program Evaluation“ unterrichtet, sich wissenschaftlich mit Gesundheit, Glaube und Gesundheitswesen beschäftigt, und – – angeregt von der Befreiungstheologie – wissenschaftliche Studien als Accompaniment konzipiert.

Norbert Kößmeier, Dipl.-Theol., Journalist u. Interkultureller Coach
Norbert Kößmeier ist während seiner langjährigen Tätigkeit als Referent eines internationalen katholischen Hilfswerkes und als Journalist mit dem unglaublichen Leid im südlichen Afrika, verursacht durch HIV/AIDS, in Berührung gekommen, was seine berufliche Tätigkeit entsprechend prägte. Sein intensives Netzwerk von Fachleuten ermöglichte ihm zahlreiche Besuche und die Teilnahme an internationalen Konferenzen der Kirchen des südlichen und östlichen Afrikas zu dieser Thematik. In seiner späteren Tätigkeit als Weltanschauungs- und Islambeauftragter der Erzdiözese Freiburg begleitete ihn intensiv die Frage von Heil und Heilung in verschiedenen Kontexten und vor dem Hintergrund unterschiedlicher religiös / weltanschaulicher Vorstellungen. Als mehrjähriges Vorstands- und Präsidiumsmitglied einer internationalen NGO, der Trägerorganisation des Caritas Baby Hospitals in Bethlehem, trug er Leitungsverantwortung im Gesundheitsbereich im Kontext Palästinas. Heute arbeitet er freiberuflich als interkultureller Coach, Trainer und Berater.

Thema des Gesprächs:
Heil und Heilung als kulturelle Herausforderung

Herausgefordert durch das unbeschreibliche menschliche Leid und die furchtbaren gesellschaftlichen Katastrophen, die HIV/AIDS in vielen Regionen, besonders aber in Afrika, seit dem Ende der 1980er Jahre verursacht hat, versuchten die Kirchen Antworten zu finden und neue Wege zu beschreiten. „Der Leib Christi hat AIDS“ – so beschrieben Theologen im südlichen Afrika die neue Wirklichkeit, die Fragen von Gerechtigkeit und Menschenrechten in den Fokus theologischer Reflexion und pastoralen Handelns rückte. Zugleich jedoch sah man sich der Herausforderung gegenüber, dass westliche, wissenschaftliche, und medizinische Ansichten von Gesundheit, Krankheit, und Heilung unzureichende Ansätze sind, um Krankheit und menschliches Leiden zu verstehen. Gesundheit, Krankheit und Heilung können nicht getrennt werden von den kulturellen und religiösen Prägungen und Dimensionen des jeweiligen Kontextes. Dies hat auch für unsere Realität eine enorme Bedeutung, da westliche Gesellschaften in jeglicher Hinsicht immer diverser werden, auch im Gesundheitsbereich, in dem einerseits Patienten mit verschiedensten kulturellen und sozialen Hintergründen von Pflegekräften aus allen Regionen dieser Welt behandelt werden. Interkulturalität und Diversität treten als Herausforderung in den Fokus, um der sich rapide verändernden Realität gerecht zu werden und Leitlinien für das Gesundheitswesen zu entwickeln, die den kulturellen und sozialen Hintergrund von Patienten ernstnehmen – inspiriert von einem theologisch fundierten Konzept von Heil und Heilung in einem umfassenden Sinn.

Zeit

16. Januar 2024 17:00 - 18:00

Ort

Virtueller Event

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