Aktuelles
Neuer Masterstudiengang zur Gesundheitspflege der PTHV
„Community Health Nursing“ bietet große Chancen
Zum kommenden Wintersemester geht an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) der neue und zukunftsorientierte Studiengang „Community Health Nursing für primäre und kommunale Gesundheitspflege“ (CHN) an den Start. Die PTHV ist eine von drei Hochschulen in Deutschland, die von der Robert Bosch Stiftung (RBS) einen Finanzierungsanschub dazu erhalten haben und vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) unterstützt werden.
Am 18. Juni 2020 fand die international besetzte „CHN Meilensteinkonferenz“ virtuell statt, die von der RBS gemeinsam mit dem DBfK durchgeführt wurde. Mehr als 200 Interessierte aus dem In- und Ausland und aus unterschiedlichen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens, wie z.B. Krankenkassen, Kommunen, Pflegedienste und -einrichtungen, Krankenhäuser, Ärzteorganisationen, wissenschaftliche Institutionen, Träger und Verbände, nahmen teil. „Gemeinsam stellen wir uns den großen Herausforderungen der Gesundheitsversorgung im sozialen Wandel und haben ein innovatives Studienprogramm entwickelt“, bestätigt Prof. Dr. Frank Weidner, Studiengangsleiter des neuen CHN-Studienangebotes an der PTHV. „Die Absolventen des CHN-Masterstudiengangs haben beste Berufsaussichten, denn sie werden dringend benötigte Beiträge in Kommunen, Gesundheitszentren oder Ärztenetzwerken leisten“, sagt Prof. Weidner.
Auf der virtuellen Konferenz gab es Einblicke in das Arbeitsfeld von Community Health Nurses etwa in Finnland. Dort initiieren entsprechend studierte Pflegefachpersonen für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen gezielte Gesundheitsförderungsprogramme. Sie sind dort für die Menschen nicht selten die erste Anlaufstelle, um Gesundheitsprobleme zu erkennen, bei Bedarf Behandlungen zu planen und im interdisziplinären Team zu bewältigen.
„Doch nicht nur der Bereich der Primärversorgung wird für Community Health Nursing gesehen, sondern insgesamt sind die Notwendigkeit und die Chancen insbesondere des sozialräumlichen Ansatzes innerhalb des CHN sehr gut herausgestellt worden“, sagt Manuela Völkel, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt CHN an der PTHV.
Kordula Schulz-Asche MdB (Grüne), Sprecherin für Altenpolitik, betonte, dass sich Kommunen spätestens jetzt stärker um die Gesundheitsbelange im Stadtteil kümmern müssten, und zwar konzeptionell. Und dazu brauchen sie speziell ausgebildete Fachkräfte wie die Community Health Nurses mit Pflegeerfahrung. „Deshalb ist der CHN-Ansatz ausdrücklich auch für die Kommunen in Rheinland-Pfalz hochinteressant, da hier ja schon sehr gute Vorarbeit etwa mit dem Projekt Gemeindeschwesterplus geleistet worden ist“, sagt Prof. Weidner. „Aufgabe der Politik ist es nun für die Finanzierung der Regelversorgung für den Einsatz von CHN-Fachkräften zu sorgen.“ Dr. h.c. Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerates und Ehrendoktor der PTHV, ist sich sicher, dass sich die entstehenden Kosten für die Umsetzung des CHN-Ansatzes durch die zu erwartenden Verbesserungen in den Bereichen der Gesundheitsförderung, Prävention und Primärversorgung sowie im Case und Care Management amortisieren werden.
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