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| Von Verena Breitbach

Personalmix noch nicht etabliert

Abschluss des PERLE-Projektes

Am 25.04.2018 fand das Abschlusstreffen des PERLE-Projekts im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart statt. Die Studie wurde von der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Phi-losophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) und der Katholischen Hochschule Freiburg gemeinsam verantwortet. Das Kürzel PERLE steht für den Projekttitel „Multiprofessioneller Personalmix in der Langzeitpflege“, ein vom Sozialministerium Baden-Württemberg gefördertes Forschungsprojekt mit dreijähriger Laufzeit. Beteiligt waren seitens der PTHV Prof. Dr. Hermann Brandenburg, Lehrstuhl für Gerontologische Pflege, und sein Team (Frau Bianca Berger und Herr Christian Grebe) sowie die Katholische Hochschule in Freiburg mit Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Prorektorat Forschung und Weiterbildung, und ihrem Team (Herr Thomas Brijoux und Frau Alexandra Kobzew).

„Hintergrund des Projekts ist die prekäre Personalsituation in vielen Pflegeheimen, vor allem die Suche nach qualifiziertem Pflegepersonal. Es stellt sich u.a. die Frage, welche Formen eines multiprofessionellen Personalmix bereits in der Praxis etabliert sind, wie diese Erfahrungen einzuschätzen sind und wie der Personalmix in der Praxis funktioniert“, erklärt Prof. Brandenburg das Projektziel. „Das war die zentrale Fragestellung, der PERLE nachgegangen ist.“ Die Ergebnisse wurden vor über 200 Fachvertretern im Rahmen einer von Frau Bianca Berger organisierten Fachkonferenz präsentiert. Das Grußwort sprach Frau Bärbel Mielich, Staatssekretärin im Stuttgarter Sozial- und Gesundheitsministerium, welche die Studie noch in ihrer Funktion als Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Landtags initiiert hatte.

Im Rahmen des PERLE-Projektes wurde eine umfangreiche Literaturrecherche durchgeführt, ebenso eine standardisierte Befragung sowie qualitative Interviews und Kontexturanalysen vorgenommen. Involviert waren acht sogenannte „Best practice-Einrichtungen“, in denen ein multiprofessioneller Personalmix erprobt wurde.

„Es wurde festgestellt, dass ein fundiertes Konzept für einen Personalmix in der Praxis noch nicht vorhanden ist, in diesem Bereich in hohem Maße experimentiert wird und die Möglichkeiten, welche die Heimpersonalverordnung vorgibt, nicht ausreichend genutzt werden“, zieht Prof. Brandenburg das Resümee. Vor allem im qualitativen Teil der Studie wurde sehr deutlich herausgearbeitet, dass viele Einrichtungen einem „Machbarkeitsparadigma“ folgen, affirmativ die bestehende Praxis weiter fortsetzen und sich mit innovativen Wegen (noch) schwer tun. Hier müssen entsprechende konzeptionelle, rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen geschaffen werden, eine generelle Absenkung der Fachkraftquote ist allerdings keine gangbare Alternative. Empfohlen wurde, dass eine Expertenkommission innerhalb von 24 Monaten ein praktikables Instrument vorschlägt, welches den Einrichtungen allerdings sehr viel Freiraum zur individuellen Gestaltung des Personalmix vor Ort ermöglichen soll. „Es war ein Kraftakt, aber am Ende haben wir in beiden Studienteilen hoch interessante Befunde generieren können“, sagt Prof. Brandenburg. „Ich hoffe, dass die Erkenntnisse dazu beitragen, den Personalmix in der Praxis so zu gestalten, dass Anliegen und Bedürfnisse der Bewohner ins Zentrum gerückt werden und die Belastung der Mitarbeiter ein vertretbares Maß nicht überschreitet.“

Teilnehmer/innen der Podiumsdiskussion (v.l.n.r.) Dr. A. Mau-rer (Moderation, Vorstand der Paul Wilhelm v. Keppler-Stiftung), Prof. Dr. H. Brandenburg (Projektleiter PERLE, Pflegewissenschaftliche Fakultät, PTHV), Prof. Dr. C. Kricheldorff (Projektleiterin PERLE, Prorektorin/Leiterin des IAF, Katholische Hochschule Freiburg), U. Schmolz (Leiter des Referats Pflege und Quartiersentwicklung, Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, Stuttgart), I. Faust (Referentin Stationäre Altenhilfe und Wohnformen, Diakonisches Werk Baden), Prof. Dr. A. Kellner (Professorin für Angewandte Pflegewissenschaft, Katholische Hochschule Freiburg)

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