Aktuelles

| Von JProf. Dr. Sabine Nover

Pfleger T., Familienhebammen und die „Dame in Rot“

Pflegewissenschaftlicher Methodenworkshop fand zum 3. Mal als Winterakademie statt

Am 6. und 7. Januar 2020 fand bereits zum 3. Mal der Methodenworkshop des Lehrstuhls „Methodologie und Qualitative Methoden in der Pflege- und Gesundheitsforschung“ als Winterakademie statt. Wieder unter der Überschrift „Theoriegeleitete Forschungswege“ stand diesmal die Rolle des Forschungsdesigns im Zentrum. Mit über 30 Teilnehmenden war die Veranstaltung gut besucht.

Drei Referentinnen stellen ihre Forschung vor, wobei sie am Beispiel von drei unterschiedlichen Herangehensweisen die Bedeutung des Designs für den Forschungsprozess und die erzielbaren Erkenntnisse in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen rückten. Wie bei den beiden vorherigen Workshops wurden von den Referentinnen zunächst Impulse gegeben, um dann mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeinsam am Material arbeiten zu können.

Frage nach der Subjektivität der Forschenden im Prozess der Datenerhebung und -auswertung

Nach der Begrüßung durch die Dekanin der Pflegewissenschaftlichen Fakultät, Frau Prof. Dr. Erika Sirsch, führte Frau JProf. Dr. Sabine Ursula Nover, Lehrstuhlinhaberin „Methodologie und Qualitative Methoden in der Pflege- und Gesundheitsforschung“, in ihrem Impulsvortrag das Thema „Gegenstandsangemessenheit“ der jeweils ausgewählten Herangehensweise als Rahmung der drei Blöcke ein. Sie gab den Staffelstab weiter an Frau Dr. Andrea Newerla von der Universität Gießen, die, als Vertreterin der Ethnographie, in ihrem Vortrag die Frage nach der Subjektivität der Forschenden im Prozess der Datenerhebung und -auswertung beleuchtete. Gemeinsam wurden daran anschließend empirische Beispiele ausgewertet, die Frau Dr. Newerla aus ihrer ethnografischen Feldforschung von Demenz-Care-Settings mitgebracht hatte. Dabei sorgten neben ganz handlungspraktischen auch ethische Fragestellungen für angeregte und kontroverse Diskussionen über die Beobachtungsprotokolle, die Frau Dr. Newerla in einer Langzeitpflegeeinrichtung über „Pfleger T.“ angefertigt hatte – womit die Bedeutung der Subjektivität und die methodologisch angemessene Antwort darauf den Teilnehmenden unmittelbar und plastisch vor Augen geführt wurden.

2. Tag befasste sich mit Metaphernanalyse

Den zweiten Tag begann Frau Dr. Julia Schröder von der Universität Hildesheim, deren methodischer Schwerpunkt die Metaphernanalyse ist. Sie forscht und lehrt in diesem Feld, und führt dazu auch Schulungen mit Prof. Dr. Rudolf Schmitt, Begründer der Systematischen Methaphernanalyse, durch. Frau Schröder erläuterte die Rekonstruktion der Bedeutungen und Erkenntnisse von Metaphern und stellte eine Systematik von Analyseschritten dazu vor. An der konnten sich die Teilnehmenden dann, dank mitgebrachtem Interview mit einer Familienhebamme, einmal selbst versuchen. Besonders gern angenommen wurde das Angebot von Frau Schröder, Fragen zu eigenen Metaphernanalysen der Teilnehmenden zu beantworten.

Theorie zur Grounded Theory

Abschließend gestaltete Frau Prof. Dr. Christiane Knecht von der Universität Witten/Herdecke einen sehr anregenden Nachmittag, an dem sie ihre, mithilfe der Grounded Theory gewonnenen Erkenntnisse mit der Gruppe teilte. Frau JProf. Dr. Nover freute sich besonders, mit Frau Knecht eine Alumna der PTHV für diesen Workshop gewonnen zu haben. Auch Frau Knecht erläuterte zunächst zentralen Konzepte der Grounded Theory, unterfüttert mit Erkenntnissen und Ergebnisse aus ihrem Projekt zu Geschwistern von Kindern mit chronischen Erkrankungen. Den Abschluss bildete eine Übung zur Forschungspraxis an dem bekannten Beispiel der „Roten Dame“ von Strauss und Corbin. Für das nächste Jahr ist wieder ein Methodenworkshop geplant.

Den zweiten Tag des Workshops begann Frau Dr. Julia Schröder von der Universität Hildesheim, deren methodischer Schwerpunkt die Metaphernanalyse ist

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