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| Von P. Lenz

WeG-Initiative – Gelungener Neustart von Theater und Ausstellung

Auf langanhaltende Stille, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören, folgte ebenso langer Applaus: Nahezu 100 Zuschauer*innnen erlebten den Neustart des Theaterstücks „Abgerungen“ und der Ausstellung „Mehr Leben entdecken“ der WeG-Initiative in der Pallottikirche in Vallendar. Das Theaterstück findet ein weiteres Mal am 1. Oktober um 19:30 Uhr in der Pallottikirche in Vallendar statt.

„Berührend, ergreifend, großartig“, so konnte man im Anschluss von Vielen hören. „Mich hat das Stück über P. Henkes sehr ergriffen. Es hat mich angeregt, über mich und mein Handeln nachzudenken. Dies umso mehr, als es einen auffordert, die Taten und Beweggründe von Pater Henkes zu reflektieren, aber ohne die Erwartung, diesen umgehend und unbedingt nachzueifern. So ist jedem der Raum gegeben, eine eigene Position zu finden“, resümierte Tobias Heilig (Brühl), im Rückblick auf das Theaterstück.

In dem 1-Personen-Theaterstück versucht ein Autor, beauftragt ein Stück über Pater Henkes zu schreiben, sich dessen Leben und Wirken zu nähern. Dieser hatte nicht nur von Anfang dem Nazi-Regime die Stirn geboten, sondern sich auch im KZ Dachau freiwillig mit in eine unter Quarantäne befindliche Typhusbaracke einschließen lassen, um die Kranken und Sterbenden nicht sich selbst zu überlassen. Mehr als 9 Wochen pflegte er seine Mithäftlinge, bis er sich selbst infizierte und im Februar 1945 starb.

Im Laufe seiner Beschäftigung mit dem Westerwälder Pallottiner gerät der Autor immer mehr in dessen Bann. Macht er sich zunächst des Geldes wegen an das Schreiben des Stückes, fasziniert ihn Henkes immer mehr: „Warum entscheidet sich ein Mensch, sich der Gefahr auszusetzen, sich selbst mit einer tödlichen Krankheit zu infizieren? Warum sagt und tut Pater Henkes Dinge, die ihn ins KZ bringen? Was treibt ihn dazu? Welche Werte und Haltungen hat jemand, der so was tut?“

Einer der Höhepunkte des Stücks ist eine fiktive Predigt. In ihr fragt Henkes im Blick auf das Euthanasieprogramm eindringlich: „Wer ist krank und wer ist gesund?“ und bezeichnet „die Missachtung der Menschenwürde und der Mitmenschlichkeit als die wahre Krankheit.“ Damit prangert er nicht nur die Unmenschlichkeit des Nazi-Regimes an, sondern lässt auch die Zuhörer den eigenen Umgang mit Menschlichkeit und Menschenwürde in den Blick nehmen: „Ein ‚gesunder‘ Mensch erkennt in seinem Mitmenschen dessen Wert und unantastbare Würde und setzt sich dafür ein.“

Neben dem Theaterstück war auch die Ausstellung „Mehr Leben entdecken“ zu sehen. Sie lädt die Besucher in 20 z. T. auch interaktiven Stationen ein, sich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen, über Glück, Werte und Haltungen nachzudenken und darüber auch ins Gespräch zu kommen. „Wir haben die Zeit der Pandemie genutzt, auch hier Stationen zu überarbeiten, neu zu gestalten und auch einiges mehr in den Blick zu nehmen“, so Projektleiterin Sonja Kirst. „Ich habe die Ausstellung schon in ihrer Ursprungsversion gesehen, aber das hier ist noch besser. Ich bin begeistert und bin nochmal ganz neu zum Nachdenken gekommen“, erklärte eine Besucherin.

Theater und Ausstellung können gebucht werden und jeweils vor Ort aufgebaut und gespielt werden. So können Schulen, Bildungsträger, Pfarrgemeinden und anderen Einrichtungen Menschen persönlich ansprechen und miteinander ins Gespräch bringen.

Weitere Informationen: https://haltung-heute.de/

Nächste Aufführung: 01.10.2021 um 19:30 Uhr in der Pallottikirche in Vallendar

In dem 1-Personen-Theaterstück versucht ein Autor, beauftragt ein Stück über Pater Henkes zu schreiben, sich dessen Leben und Wirken zu nähern.

Neben dem Theaterstück lädt die Ausstellung „Mehr Leben entdecken“ Besucher ein, sich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen.

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